Juwelier KARAT – Uhren Lexikon
Uhren sind viel komplexere Produkte, als man glauben könnte. Sie zeigen zwar alle die Zeit an, es gibt jedoch verschiedenste Modelle, die besonders im hochwertigen Bereich durch zahlreiche und anspruchsvolle technische Details gekennzeichnet sind. Für Uhrenliebhaber sind viele der folgenden Begriffe wahrscheinlich nicht neu. Unser Ziel ist es, eine umfassende Sammlung von Begriffen rund um hochwertige Uhrenmodelle zu präsentieren, um Ihnen das Auswählen des passenden Modelle zu erleichtern. Sollten Sie dennoch weitere Fragen zu Uhrenmodellen und ihren technischen Details haben, können Sie hier gerne jederzeit Kontakt zu uns aufnehmen - wir freuen uns darauf, Sie zu beraten.
Hier sehen Sie eine aktuelle Auswahl unserer Highlight-Produkte im Überblick. Was genau es mit den technischen Feinheiten der verschiedenen Modelle aus sich hat, erfahren Sie hier im Juwelier Karat-Uhrenlexikon! Einfach nach unten scrollen und viel Spaß beim Schmökern.
Amplitude: - Halbschwingung - Winkel zwischen den beiden Umkehrpunkten der schwingenden Unruh |
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Analoganzeige: - Anzeige der Zeit mittels Zifferblatt und Zeiger |
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Anker: - Verbindung zwischen Räderwerk und Unruh - kleiner, zweiarmiger Hebel, dessen Enden abwechselnd in das Ankerrad greifen - Paletten der Anker bestehen meistens aus synthetischen Rubinen |
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Ankerrad: - zusammen mit Anker = Hemmung - dreht sich mit der höchsten Geschwindigkeit im Uhrwerk, wird durch die Anker gebremst (gehemmt) |
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Automatik-Kaliber - zieht sich durch Bewegungen des Armes auf |
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Beobachtungsuhren: - = B-Uhren - Taschenuhren mit übergroßem Zifferblatt und Gehäuse |
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Brücke: - auf 2 Punkten der Grundplatine aufliegende, mit Stellstiften & Schrauben fixiert |
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Platte - ist an ihrer Unterseite gefräst - trägt die Lagersteine zur Aufnahme der oberen Zapfen der Räder des Uhrwerkes |
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Caliber: ( Kaliber ) - gebräuchlicher Ausdruck für ein bestimmtes Uhrwerk |
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Chaton: - mit 3 Schrauben in den Platinen des Uhrwerkes gefasster Edelstein |
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Chronograph - griech. für Zeitschreiber - eine Uhr mit der Zusatzfunktion die es gestattet, eine Zeitmessung unabhängig von der Zeitanzeige zu starten, zu stoppen und wieder in ihre Ausgangsposition zurückzustellen |
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Chronometer - besonders präzise Uhren nach DIN 8319 - sie haben Gangtoleranzen von -4 bis +6 Sekunden am Tag |
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Digitalanzeige: - Uhren die Zeit mit Ziffern angeben, LCD-Anzeige - kommt vorwiegend bei Quarzuhren vor, aber auch bei mechanischen Uhren |
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Dreiviertelplatine - wurde 1864 von Ferdinand Adolph Lange eingeführt und ist bis heute das typische Merkmal Glashütter Uhrenmanufakturen - bildet Gegenstück zur Grundplatine, deckt 75% des Uhrwerkes ab |
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Ebauche: - Rohwerk, meist ohne Zugfeder und Unruh |
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Einseitig drehbare Lünette Drehlünette, die nur in eine Richtung gedreht werden kann. Diese Funktion ist insbesondere für Taucher nützlich, weil sie ein versehentliches Drehen der Lünette in die falsche Richtung und somit falsche Tauchzeiten verhindert. Eine Drehlünette ermöglicht es auf einfache Weise, die verstrichene Zeit zu messen. |
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E.O.L. (End of Life) - Batterie-Ende-Anzeige durch 4-Sekunden-Sprünge des Sekundenzeigers oder eine blinkende Digitalanzeige. |
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Ewiger Kalender - Funktion, die alle Änderungen des Datums berücksichtigt, auch den 29. Februar in Schaltjahren (bis zum 28.02.2100). |
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Federhaus: - Unterbringung von Zugfedern - ist eine Trommel von geringer Höhe und großem Durchmesser, die an ihrer Seite, einen umlaufenden Zahnkranz trägt - in der Mitte von Haus & Deckel eine große Bohrung für den Federkern |
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Federhaushaken: - Zugfeder muss an beiden Enden verhakt werden - im Innern am Federkern - am Äußeren sitzt ein Federzaum, der bei Automatikuhren nachrutscht und sich bei Handaufzugsuhren an einem Haken aus der Federhauswandung verhakt (Gesperr) |
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Federkern: - ist gleich Achse und Welle - Achse für Federhaus - Welle für Sperrrad |
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Gang: - ist der Unterschied zwischen 2 Ständen, wobei mit 2 „Ständen“ die abgelesene Zeitanzeige einer Uhr an zwei verschiedenen Tagen gemeint ist |
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Gangabweichung: - abhängig von Faktoren, auf die der Uhrmacher keinen Einfluss hat - schwankende Temperaturen - Erschütterungen der Uhr - unregelmäßiges Aufziehen der Uhr - Verschmutzung |
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Gangdauer = Gangreserve: - bezeichnet man die Zeit, die eine Uhr braucht; vom Vollaufzug der Zugfeder bis zu deren vollständigen Entspannen |
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Gesperr: - bestehend aus Sperrrad, Sperrklinke, Sperrfeder - verhindert das Zurückschnellen der Zugfeder, die beim Aufziehen unter Spannung gerät |
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Gleitlager: - Lagersteine aus synthetischem Rubin |
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Grundplatine: - Werkplatte oder Grundplatte - dient zur Aufnahme der Brücken und Kloben eines Uhrwerkes - trägt das Zifferblatt, ist aber trotzdem das untere Teil eines Uhrwerks |
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Herz, Herzscheibe: - dient bei Stoppuhren und Chronographen zur sogenannten Nullstellung |
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Herzhebel: - Teil eines Chronographen - Uhrwerkes - dient dazu, die Räder für Sekunden- und Minutenzählung nach dem Stoppvorgang in ihre Nullposition zu bringen |
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Impuls: - Bezeichnung für die Kraftübertragung von der Hemmung auf das Schwingsystem |
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Kaliber: - Bezeichnung für die Abmessungen eines Uhrwerkes bzw. ist das Synonym für das Werk |
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Klinkerrad: - bei Automatikuhren verwendetes Spezialrad - ermöglicht dass eine Automatikschwungmasse die Zugfeder einer Uhr aufzieht, gleichgültig, in welche Richtung sie sich dreht |
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Kloben: - ist ein Teil des Werkgestells - liegt auf der Grundplatine nur einseitig auf, meistens nur mit einer Schraube befestigt - gleiche Funktion wie eine Brücke, die oberen Lager für Unruh, Anker oder ein Rad aufzunehmen |
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Kronrad: - sitzt auf der Federhausbrücke neben dem Sperrrad - hat die Aufgabe, die bei Drehung der Aufzugswelle übertragene Kraft durch Drehung des Sperrrades der Zugfeder zuzuführen |
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Lagenfehler: - Armband- und Taschenuhren weisen meistens in den unterschiedlichen Lagen ein verschiedenes Gangverhalten auf = Lagenfehler - ist abhängig von der Auswuchtung von Unruh und Unruhspirale |
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Lager: - Bohrungen, die der Aufnahme von Zapfen von Rädern, Anker in Unruh dienen - in Automatikuhren nur Gleitlager, außer das Kugellager der Schwungmasse |
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Lagerstein: - sind aus synthetischem Rubin - Vermeidung von Verschleiß, Reibungsminderung, bessere Ölhaltung |
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Manufaktur: - lat. manus= Hand, factura= das Machen, die Herstellung Werke werden selbst konstruiert und ein wesentlicher Teil der Kaliber |
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Nivaflex: - Legierung aus Eisen, Kobalt, Nickel, Wolfram u.a. - wird unter anderem zur Herstellung von ermüdungsfreien Zugfedern verwendet - sind nahezu unzerbrechlich und haben eine äußerst günstige Kraftentladungskurve, die für den genauen Gang einer Uhr von entscheidender Bedeutung ist |
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Nivarox: - Legierung aus Eisen, Nickel, Chrom, Titan u.a. ⇒ sehr kleiner Ausdehnungskoeffizient - für die Herstellung von Unruhspiralen, die ein neutrales Temperaturverhalten haben |
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Ölsenkung: - kleine Vertiefung, in der sich der Öltropfen hält |
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Räderwerk: - dient der Übertragung der Energie der Zugfeder auf die Hemmung, wobei sich diese Kraft auf ein Bruchteil reduziert |
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Rattrapante = Schleppzeiger: - Chronographen mit Doppelzeiger - zwei Sekundenzeiger des Chronographen, die einzeln gestoppt werden können - dient dem Messen von zwei verschiedenen Intervallen zur gleichen Zeit - der zweite Zeiger wird auch vom Chrono-Sekundenrad mitgenommen |
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Regatta-Zeitnahme - Funktion, die das unmittelbare Ablesen aller Regatta-Zeitintervalle ermöglicht. |
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Repetition: - Wiederholung des letzten Stundenschlages durch das Schlagwerk |
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Repetitions-Schlagwerk: - Schlagwerkuhr mit der technischen Möglichkeit der Repetition |
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Réserve de Marche : - französisch für Gangreserve-Anzeige |
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Rotor: - rotierende Masse in Automatik-Werken zieht mittels Schwerkraft und durch die Bewegungen des Trägers die Feder in eine oder in beide Drehrichtungen |
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Savonnette: - französisch für Sprungdeckel |
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Savonnette-Uhr: - meist Taschenuhr mit Sprungdeckel |
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Schleppfeder: - spezielles Federende bei Automatikuhren - wenn die Feder voll gespannt ist, rutscht die Schleppfeder nach und gleitet an der Federhauswandung entlang - richtige Schmierung wichtig, damit sie nicht zu früh, und vor allem, nicht ruckartig nachrutscht |
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Schnellschwinger: - Uhrenfrequenzen über 28.800 Halbschwingungen |
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Schraubenunruh: - eine Art von Unruhen - Schrauben sind in den Unruhreif geschraubt, um die Masse und damit das Trägheitsmoment der Unruh zu beeinflussen ⇒ Gewichtsschrauben: bei Produktion eingesetzt - werden nicht mehr verändert ⇒ Abgleichschrauben: finden in Präzisionsuhren Verwendung |
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Schwerpunktfehler: - der Schwerpunkt einer Unruh sollte in der Mitte liegen - ist dies nicht der Fall = außermittiger Schwerpunkt ⇒ negativer Einfluss auf den Gang der Uhr ⇒ vergrößert den Einfluss der Erdanziehung (Schwerkraft) - eine Unwucht auf dem Unruhreif führt zum Vor- oder Nachgang der Uhr in der Seitenlage, verursacht so den Schwerpunktfehler |
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Sekundenstopp: - eine Funktion die das sekundengenaue Stoppen der Uhr ermöglicht - dies geschieht, indem die Sekundenstoppfeder an den Unruhreif gedrückt wird beim Ziehen der Krone |
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Skelettierte Uhr: - Uhr, bei der die Platinen, Brücken und Kloben bis an die Grenze der funktionellen Stabilität ausgesägt oder ausgefräst werden, damit die Wirkungsweise der einzelnen Uhrwerksteile sichtbar wird |
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Spiralfeder: (Spirale) - bildet mit der Unruh das Schwingsystem einer Uhr - besteht aus dünnem Flachdraht aus Stahl, Nivarox oder selten aus Messing |
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Stand: - Bezeichnung der jeweils abgelesene Zeit, die von einer Uhr angezeigt wird |
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Stoßsicherung: - meist gebrauchte Stoßsicherungen: INCABLOC & KIF - Unruh dreht sich bei modernen Werken in Lagern, bei denen Lochstein und Deckstein beweglich sind und so Stöße absorbieren können - geschieht hauptsächlich durch eine Feder, die Lochstein und Deckstein in eine Lagerschale drückt, nach einem Stoß wieder richtig positioniert und so Stöße auffängt |
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Tourbillon: - auf der Welle des Sekundenrades sitzendes Gestell, bei dem Anker, Ankerrad und Unruh im sogenannten Käfig arbeiten - dreht sich einmal pro Minute mit dem Sekundenrad mit ⇒ dadurch können Lagenfehler in Seitenpositionen nicht mehr auftreten oder werden einmal in der Minute ausgeglichen |
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Umkehrpunkt: - äußerste Entfernung eines Schwingsystem von seinem Ruhepunkt |
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Verschraubte Krone - selbstblockierende, im Kronenrohr (sog. Tubus) verschraubte Krone, mit der extrem wasserdichte Taucheruhren ausgestattet werden. |